Bandfoto von Frank Fusion

Frank Fusion

Fabian Mang ist Kopf und Leader des gemeinsam mit Stefan Delorenzo und Philipp Bindreiter gegründeten Frank Fusion Trios.
2014 gewann die Band beim bundesweiten podium.jazz.pop.rock den ersten Preis, und daraufhin schloss sich der etablierte Saxofonist Michael Erian der Band an.

Nach dem Erfolg des Debütalbums “Fantasy World” 2018 (u. a. 4/5 Sterne im British Jazz Journal) gehört diese Band fraglos zur Gegenwart und Zukunft der kreativen Musikszene des Landes.

Ursprünglich als Trio gegründet, ist man dieses – zwei hochgelobte Alben später – schon lange nicht mehr und versammelt eine illustre Auswahl der interessantesten jungen sowie etablierten Kärntner Musiker auf der Bühne.

Zu verorten ist das Trio, das keines ist, am besten überall und nirgendwo.
Dancebeats, Jazz, Rockriffs werden in den musikalischen Shaker geworfen, elektrisch aufgemixt, mit Metal und Hip-Hop ergänzt und um ein paar symphonische Allüren erweitert – bis es richtig grooved.

Current Line Up:
Fabian Mang – keys
Stefan Delorenzo – bass
Philipp Bindreiter – drums
Michael Erian – sax
Daniel Nösig – trumpet
Armin Polsinger – guitar

Eine durchwegs reichhaltige Mischung aus Noise in der Tex- und Gradlinigkeit in der Struktur, die nicht selten die „Grenzen“ zur Rockmusik mehr als deutlich überschreitet. Und gleichwohl klingen Powerwerke wie „Crazy Witch“ nicht nach alter aufgewärmter Wurst. Meisterhaft! Ein Track, der wie eine 22-Minuten-Orgie wirkt, aber tatsächlich in unter fünf Minuten die Flimmerhärchen im Ohr flachlegt. Wie flach die da sind, merkt man im nächsten Track, der nicht sorecht aus und in die Puschen kommt. Aber mit mikrotonalen Verschiebungen gelegentlich die Tonhöhe bendet – also verbiegt (um Minute 1), das alles auf penetrant unbeeinflussten Schlagzeug-Patterns. So könnte man die ganze Platte durchgehen, Stück für Stück, denn jeder Track erhält seine ganz spezielle eigene physiognomische Durchgestaltung. Sehr effektvoll – mit Freude zur ironischen Selbstbespiegelung („Die wunderbare Welt der Amnesie“).
Die Shitstorm-Trilogie mit Streichern gewinnt Format in zunehmender Zerbröselungstechnik. Da fühlt man sich essentechnisch übertragen in drei heißgewürzten Curry-Variationen, bei denen man nicht ganz weiß, ob sie wirklich schmecken. Im ersten Shitstorm, einer musikalischen Achterbahnfahrt, schmeckts in jedem Fall – denn als Zuhörende:r bleibt man ziemlich sicher im Auge des Orkans. Lässt man sich dagegen mitreißen, siehe oben, Flimmerhärchenflachlegegefahrbedrohung. Das abschließende „Carp“ erinnert mich an den Soul einer Zawinul-Komposition. Abgerundet! Mmmmh.

2022, NMZ Neue Musikzeitung, Martin Hufner über „My Place“

Bandfoto von Frank Fusion
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